Alternde Bausubstanz, steigende Verkehrslasten, erweiterte Qualitätsanforderungen und neue Regularien erfordern eine deutlich bessere Kenntnis über das Verhalten und die Struktur von Brücken und anderen Bauwerken. Noch beruht das Erhaltungsmanagement in erster Linie auf turnusmäßigen Bauwerksprüfungen. Schäden werden erst entdeckt, wenn sie offensichtlich sind. Schäden und Probleme des Bauwerks kündigen sich jedoch oftmals bereits im Inneren der Struktur an. Diese können durch Bauwerks-Monitoring oder „Structural Health Monitoring“ aber vielfach bereits frühzeitig erkannt werden. Die wesentlichen Bausteine sind dabei in der intelligenten Sensorik und der komplexen Modellierung zu sehen. Es sind intelligent kommunizierende Sensornetze erforderlich, innovative, auf die Bauwerke abgestimmte Sensoren, aber auch autarke Datenkommunikations-/Energieversorgungs-Konzepte.
Bauwerks-Monitoring und Intelligente Brücke
ALLTERRA Deutschland Monitoring Systeme ermöglichen die bessere Beurteilung des Bauwerkszustandes, wodurch die Lebensdauer oftmals erheblich verlängert werden kann. Darüber hinaus wird Sicherheit durch frühzeitige Warnungen gewährleistet. Statikern und Ingenieuren stehen die Daten in Echtzeit über Web-Präsentationen zur Verfügung. Eine Weitergabe der Daten in andere Programme (z.B. Finite Elemente Berechnungen) ist einfach möglich.
Unsere Leistungen
- Beratung
- Schnellere und einfachere Entscheidungsprozesse
- Design und Implementierung von Monitoring Systemen für Brücken, Bauwerke, Hangüberwachungen und Staudämmen, sowie den Bau von Hochhäusern
- Die Systeme können gekauft oder gemietet werden
- Unterstützung beim Betrieb
Hier einige aktuelle Beispiele:
1. Implementierung eines „Hochhaus Vermessungssystems“ für den Bau des größten Gebäudes Europas inklusive parallelem Monitoring (seit 2015) In St.-Petersburg – Russland – wird das Lakhta Center gebaut. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant. Es soll mit einer Höhe von 463m und 86 Stockwerken das höchste Gebäude Europas werden. Beim Bau sehr hoher Gebäude müssen durch Sonneneinstrahlung, Wind und Kranlasten induzierte Bewegungen (Störungen) während der Bauphase berücksichtigt werden. Die Bestimmung der Größenordnung und Richtung dieser Störungen erfolgt mit einem System aus GNSS-Monitoring Stationen, GNSS-High-Rise Stationen und Inklinometern. Die bestimmten Parameter werden über eine Online-Datenkommunikation direkt an die Vermessungstrupps auf dem Turm weitergeleitet und bei der Messung berücksichtigt.
2. Brückenmonitoring Kreuzungsbauwerk BAB A1 / BAB A226 – Überprüfung der theoretischen Statik-Annahmen der Messdaten im Hinblick auf „die intelligente Brücke“ (seit 2016) Das Bauwerk wurde gemäß Nachrechnungsrichtlinie des BMVI überprüft. Dabei wurden zum Teil erhebliche Defizite festgestellt. Diese betreffen in erster Linie mögliche Schubbrüche ohne Vorankündigung der stark auf Doppelbiegung beanspruchten Riegel bei den Einbindepunkten in die Fahrbahnplatte. Zur Verifizierung der bisherigen Berechnungen und zur weiteren Projektierung eventuell nötiger Instandsetzungs- und Verstärkungsmaßnahmen ist es erforderlich, die tatsächlich auftretenden Bauteilverformungen infolge u.a. durch Temperaturänderungen messtechnisch zu erfassen.
3. Brückenmonitoring einer Autobahnbrücken-Seite über eine innerstädtische Hauptverkehrsstraße während der Abriss- und Neubauarbeiten der zweiten Autobahnbrücken-Seite (seit 2016) Für die eine Hälfte der Autobahnbrücke BAB 293 / Alexanderstraße in Oldenburg wurde ein kontinuierlich arbeitendes Monitoringsystem geplant, installiert und kalibriert. Es ist für einen Zeitraum von 18 Monaten die Betriebsfähigkeit sicherzustellen (permanente Sicherstellung der Funktionsfähigkeit (24 h/365 Tage/Jahr). Dies beinhaltet eine Rufbereitschaft (24 h/365 Tage/Jahr) sowie die Gewährleitung der Weiterleitung der Daten. Das Monitoring ist in der Bauphase des südlichen Teilbauwerkes erforderlich, wenn der Verkehr über den verbleibenden Bestandsüberbau Nord geleitet wird.
4. Monitoring von Bahn-Hilfsbrücken Überwachung von vier Bahn-Hilfsbrücken gem. TM 3-20125-10038 I.NPF 2 nach RIL 804.4111 der Deutschen Bahn AG bei der Baumaßnahme EÜ-Europaallee, Bremen. Das permanente, geodätische Monitoring erfolgte in der Zeit von März 2015 bis November 2015. Auftraggeber war Eiffage – Wittfeld. Realisiert wurde das Projekt mit geodätischen Hard- und Softwarekomponenten der Marke Trimble. Die Konzeption und Installation wurde durch die Fa. ALLTERRA Deutschland GmbH realisiert.
5. Monitoring im Hochbau am Beispiel „Fassadenmonitoring Kö-Bogen“ In exponierter Innenstadtlage am Übergang der Königsallee zum Hofgarten bzw. Schadowplatz entstand ein Büro- und Geschäftshaus, welches aus zwei Baukörpern (Haus Königsallee, Haus Hofgarten) besteht, die mit einer Brücke verbunden sind – der KÖ-Bogen. Das Monitoring-System ist seit September 2013 im Testbetrieb und seit Februar 2014 im Produktionsbetrieb. Es wird von zwei Administratoren betreut, die Ingenieuren und Gutachtern aus verschiedenen Disziplinen spezifische Echtzeitzugriffe auf das Web-Frontend gewähren, die Warn- und Alarmparameter einstellen und automatisierte Analysen einrichten.